Die Taube.
Mitten in der Stadt.
Ich bin müde vom vielen Laufen und bleibe stehen. Auf dem Platz vor der Kirche ist laute Geschäftigkeit. Händler, Touristen, Autoverkehr. Mitten darin eine Taube. Sie sitzt abseits der anderen, und ich gehe ein paar Schritte auf sie zu. Sie fürchtet sich nicht vor mir, fürchtet sich nicht vor den anderen Menschen; selbst vor den Autos, die dicht an ihr vorüber fahren, hat sie keine Angst. Es stört sie nichts, sie nimmt keine Notiz von alledem – sie läuft dahin, drei Schritte rechts, pick, wieder nach links, pick, dann wendet sie sich um, urplötzlich, aber alles ohne Furcht, alles im Vertrauen.
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Als Kind wäre ich auf sie zugelaufen, hätte sie zu fangen versucht, hätte mich an ihrer Unruhe ergötzt; ihr durch mich hervorgerufenes „Gurú-gurú“ hätte mich lachen gemacht, ich wäre glücklich gewesen, auch wenn sie letztendlich aufgeflogen wäre, das wusste ich auch als Kind schon, sie wäre nicht weit geflogen. Kurz im Kreis und wieder gelandet. Eine Taube macht das so, eine Straßentaube, grau in grau. Aber als Kind habe ich noch ihre blauen Federn gesehen, wenige nur, aber die waren blau und gaben ihr ein Leuchten, ein Leuchten in meinen Augen, und meine Augen leuchteten auch. Die Federn hatten einen blauen Ton, das Federkleid war bunt, bunt genug für ein Kind. Tauben habe ich immer geliebt.
Ich bin kein Kind mehr.
Die Zeit der Schwerelosigkeit ist vorbei. Die Wirklichkeit hat mich eingeholt, und ich gebe mir Mühe, mich von ihr nicht überholen zu lassen. Die Wirklichkeit ist das Gegenteil von Schwerelosigkeit.
Die Taube ist nähergekommen, pickt fast meine Schuhsohle an, ich halte still, will sie nicht vertreiben, will sie nicht verlieren. Ich will nicht, dass sie wegfliegt, hinüber zu den anderen Tauben, zur Masse, vielleicht weil es dort mehr zum Fressen gibt; ich möchte, dass sie bleibt, dass sie bei mir bleibt, vielleicht, weil sie die Kindheit beschwört, vielleicht die Kindheit sogar zurückbringen kann, diese Schwerelosigkeit, in die ich fallen möchte, immer wieder.
Doch es kommt nicht dazu, die Taube wendet sich ab und trippelt davon. Der Gedanke an Undankbarkeit steigt in mir auf, denn ich stehe still, verharre, wage kaum zu atmen, denke mich in sie hinein – sie aber geht weg.
Voller Trotz will auch ich weitergehen, in die andere Richtung natürlich, ich kann doch jetzt nicht hinter ihr her gehen, schroff wende ich mich um und stolpere fast über ein Kind, das angestürmt kommt mit lachenden Augen und jauchzendem Mund. Das Kind verfängt sich in meinen Beinen, ich stehe im Weg, bin Hindernis zwischen Taube und Kind. Doch meine Beine sind kein Schutz für die Tabe und auch kein Hindernis für das Kind; die Jagd geht weiter, drei Schritte rechts, dann wieder links, immer zickzack, hin und her, wenn nur der Klügere nachgibt, ist es die Taube; sie fliegt auf, gleitet, schwerelos. Zwei, drei Schläge mit den Flügeln, ein langes Gleiten, ein Dahinschweben – wie meine Kindheit.
Im Schutz meiner Beine landet sie wieder, geht um mich herum, rugút, als wolle sie sich bedanken, schaut zu mir hoch, den Kopf muss sie leicht schräg halten, um die Entfernung von ihr da unten zu mir hier oben überhaupt erfassen zu können. Längst stehe ich wieder still, wage kaum zu atmen, lächle ihr zu, und mir ist, als lächle sie zurück. Wir schauen uns an, lange, und obgleich ich mich freuen sollte, steigt Angst in mir auf, Angst, das Kind könne kommen, um alles wieder zu zerstören. So freue ich mich nicht, obwohl ich Grund dazu hätte – ich kann mich nicht freuen, denn Angst ist stärker als Freude.
***
Traum.
Ich hatte einen Traum.
Es war ein Fest. Sie waren alle freundlich zu mir, nett, obwohl sie mich nicht kannten, und auch ich kannte sie nicht. Sie nahmen mich in ihre Mitte, tanzten mit mir, erklärten mir die Schritte, damit ich nicht stolperte. Sie zeigten mir, wo es Erfrischungen gab, ohne mich zu nötigen: „Trink doch!“ – Sie lachten und waren alle fröhlich, und das Lachen steckte an, auch das Fröhlichsein. Keiner stand abseits, keiner war allein. Keiner sprach: „Eigentlich möchte ich -„, ohne es zu tun. Keiner sagte:“Vielleicht -„, was ’nein‘ heißen sollte, oder auch ‚ja‘.
Keiner verbarg seine Zärtlichkeit. Keiner verbarg seinen Hunger nach Zärtlichkeit.
Einer von ihnen kam später zu mir und sagte: „Es freut mich, dass du bei uns bist“, und er legte seine Hand auf meine Schultern, ohne zu klopfen. Wir lachten miteinander, wir tanzten miteinander, aßen miteinander, tranken miteinander, erzählten Geschichten und sahen uns in die Augen. Und wir schwiegen. Schwiegen und waren froh dabei.
Wie lange wir saßen, weiß ich nicht. Irgendwann nahm er mich an die Hand und führte mich weg. Die Wand tat sich auf, und wir gingen hinaus, schritten leicht und beschwingt, ohne Hast und ohne Eile. Wir überquerten die Straße, den Platz, gingen über die Brücke, es war eine sternenklare Nacht – wir wurden schneller, ohne uns anzustrengen, gingen über das Feld, über den Wald, gingen von Stadt zu Stadt, von Land zu Land, überquerten die Meere, Kontinente, gingen hinaus in die Nacht, von Stern zu Stern, er hielt mich noch immer an der Hand, doch ich fühlte meine Freiheit, war nicht beengt, war nicht bedrückt, war frei und glücklich wie nie zuvor, es war herrlich bei ihm zu sein, wir waren Freunde. Wir schwebten nicht, wir gingen festen Schrittes. Einmal hielt er an, wollte zurückblickend mir die Erde zeigen, sagte, es sei nur ein kleiner Punkt, grauschimmernd, blaß, doch in ging weiter, ohne umzuschauen.
Wir liefen noch lange in die Nacht – in die Nacht, die Licht war; in den Raum, der nicht beengte; ins Licht, das nicht blendete –
wir gingen
Hand in Hand.