ehrenwortWie ein Meteorit schlägt die Nachricht vom angekündigten Besuch eines Mister Goldmann aus den USA in die provinzielle Ruhe des fränkischen Städchens Altenrain. Er sucht nach Zeitzeugen, die ihm berichten können, wie sein bester Freund in den letzten Kriegstagen in Altenrain ums Leben gekommen ist.

Während am Stammtisch über den „spinnerten Ami“ gelästert wird, fühlen sich zwei honorige Bürger der Stadt, Bodo Greiffenberg und Adolf Berger, bei Kriegsende gerade 14 Jahre alt, sehr betroffen. Sie waren als erste an der Absturzstelle der Mustang und haben aus kindlicher Abenteuerlust und ideologischer Verblendung etwas getan, was nie jemand erfahren sollte. Sie gaben sich ihr kindliches Ehrenwort, das jetzt – 52 Jahre nach Ende des Krieges – zu brechen droht.

Besonders Bodo Greiffenberg, Geschäftsmann und Politiker, fürchtet um seinen Ruf, obwohl er die dumme Geschichte von damals, die er manchmal auch Kinderkram nennt, oder die Ehrenwortgeschichte, endlich loswerden möchte. Als Adolf Berger am Stammtisch zu plaudern beginnt, gerät Bodo in Panik.
Es ist die alte Geschichte von Schuld und Sühne aus einer Zeit, die noch bis heute ausstrahlt.

Die Ehrenwortgeschichte ist eine ungesühnte Geschichte einer unschuldig gebliebenen Schuld, die eine offene Wunde für all jene geblieben ist, die wirklich Schuld auf sich geladen haben. Sie sind noch immer unter uns, gedeckt durch das Schweigen eines großen kollektiven Ehrenworts.

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Vergriffen, über Autor portofrei erhältlich: hm.milde@hamami.de